40 Prozent der Berufstätigen berichten von täglichem Stress auf der Arbeit, jeder Zweite davon gibt an, regelmäßig an seine Grenzen zu gelangen und dadurch krank zu werden. Gerade Menschen in Führungspositionen, Pflegeberufen und der sozialen Arbeit sind besonders gefährdet, doch es kann im Prinzip in jedem Job so weit kommen. Die meisten Betroffenen denken sie müssten ihre Situation so hinnehmen, fühlen sich machtlos und verzweifelt. Doch das stimmt nicht – Es gibt immer Optionen, Stressoren auf der Arbeit zu reduzieren und wieder gesund zu werden!
Macht der Job nun schon krank oder ist das noch normaler Stress? Es ist immer gut schon frühzeitig zu erkennen, dass etwas nicht stimmt und zu handeln bevor es noch schlimmer wird. Folgende Merkmale geben erste Hinweise, dass der Beruf tatsächlich Ihre Gesundheit negativ beeinflusst:
Haben Sie einen der oben genannten Punkte bereits mit JA beantwortet? Oder sogar mehrere? Viel zu viele Menschen denken dieses Maß an Stress und Belastung wäre normal im Job. Doch das ist es nicht. Doch woher kommt diese Dauerbelastung überhaupt? Hier gibt es eine Vielzahl an Faktoren die dazu führen können:
Vielleicht ist Ihnen inzwischen etwas klarer geworden, woher Ihre Dauerbelastung auf der Arbeit kommt. Das ist ein wichtiger erster Schritt! Denn nur wenn Sie ihren Leidensdruck anerkennen und verstehen woher er kommt, können Sie aktiv etwas für ihre Gesundheit tun.
Das schlimmste ist nichts zu tun und in seinem Elend zu verweilen. Viel zu viele Menschen denken sie könnten nichts tun, es könnte sie auch noch schlimmer treffen oder es gäbe auch woanders keinen passenderen Job. Nachfolgend finden Sie einige Ideen, die ihnen wieder zu mehr Gesundheit verhelfen können:
Vielen fällt es schwer, die Belastung und Krankheit gegenüber dem Arbeitgeber zuzugeben. Andere scheinen es doch auch zu schaffen… Es bringt jedoch nichts, wenn Sie immer weiter in den gesundheitlichen Abgrund driften und nichts passiert. Gehen Sie am besten mit konkreten Verbesserungsvorschlägen in das Gespräch. Wie solche Vorschläge aussehen könnten, entnehmen Sie den nachfolgenden Punkten.
Ob Sie nun über- oder unterfordert mit ihren derzeitigen Aufgaben sind, neben der Lösung mehr Verantwortung zu übernehmen oder welche abzugeben könnte auch ein neues Aufgabengebiet die Lösung für Sie sein. Arbeiten Sie im Vertrieb und fühlen sich eigentlich nicht wohl mit so viel Kundenkontakt – vielleicht ist ein Wechsel in das Back Office möglich? Verbringen Sie andersherum nur Zeit am Schreibtisch und sehen sich nach mehr Interaktion und Kundengesprächen außerhalb des Büros – schlagen Sie einen Wechsel in den Außendienst vor.
Gerade wenn eine Überforderung oder zu wenig Freizeit der Grund für Ihre Krankheit sind lohnt es sich, über eine Reduktion der Stunden nachzudenken. Fragen Sie sich wirklich, ob das nicht zumindest zeitweise eine Lösung wäre, finanziell möglich ist bzw. ob Sie Kosten nicht an anderer Stelle herunterschrauben können. Denn Gesundheit ist unbezahlbar.
Wenn die lange Arbeitswege stressig für Sie sind und Ihre Kräfte rauben, kann die Arbeit zuhause an einigen Tage pro Woche entlastend sein. Auch weil Sie in der Mittagspause so eher mal die Möglichkeit haben sich etwas Frisches zu Kochen, eine Runde Joggen zu gehen oder einen kurzen Mittagsschlaf zu machen.
Manchmal lassen sich ganz spezifische Symptome wie Rücken- oder Nackenschmerzen mit kleinen Erleichterungen im Alltag, wie einem besseren Bürostuhl oder höhenverstellbaren Schreibtisch verbessern. Vielleicht benötigen Sie auch einen zweiten Bildschirm oder einen schnelleren Computer, um effektiver arbeiten zu können.
Versuchen Sie einmal ihren Alltag anders zu gestalten. Überlegen Sie, ob Ihnen Routinen, eine reduzierte Bildschirmzeit nach Feierabend, Entspannungsverfahren oder mehr Bewegung dabei helfen können. Lesen Sie dazu auch: Richtig entspannen – Neue Energie für den stressigen Alltag.
Am wichtigsten: Setzen Sie ihre Gesundheit auf Priorität Nummer eins! Ohne Sie werden Sie langfristig gar nicht mehr arbeiten können, daran sollte ihr Arbeitgeber ebenfalls kein Interesse haben. Und auch privat werden sie immer weniger leistungsfähig sein. Es zeigt von Stärke die Krankheit anzuerkennen, für sich einzustehen und zu Handeln.
Bevor Sie an eine Kündigung denken, sollten Sie natürlich alle genannten Maßnahmen erst einmal ausschöpfen und versuchen an Ihrer Situation aktiv etwas zu verändern. Trotzdem kann es sein, dass es entweder kaum Möglichkeiten für Veränderungen gibt oder Sie vielleicht auch schon innerlich gekündigt haben. Es ist jedoch ratsam, insofern es aushaltbar ist, sich zuerst eine neue Arbeitsstelle zu suchen, bevor Sie kündigen, damit der Druck etwas Neues zu finden, nicht auch noch zu ihrer Krankheitsbelastung dazukommt.
Kategorien: Burnout Depressionen