Wenn die Angst vor der Beurteilung durch andere Menschen das Leben belastet
Die soziale Phobie ist eine Angststörung. Sie wurde in den frühen 1980er Jahren durch die WHO (World Health Organization) als Krankheit anerkannt und ist bis heute folgendermaßen definiert: „Furcht vor prüfender Betrachtung durch andere Menschen, die zu Vermeidung sozialer Situationen führt“. Dies bezieht sich explizit bereits auf die Angst vor kleinen Menschengruppen und nicht etwa Menschenmengen. Zusätzlich wird dort weiter beschrieben, dass starke soziale Phobien meist mit einem starken Mangel an Selbstwertgefühl und einer ausgeprägten Angst vor Beurteilung bzw. Kritik verbunden ist. Sie ist eine der häufigsten psychischen Erkrankungen (etwa 15 % der Bevölkerung sollen mit dieser Angststörung kämpfen – Tendenz steigend), wobei mehr Frauen betroffen sind als Männer. Zu den Ursachen für die Entwicklung einer sozialen Phobie gibt es verschiedene Ansätze und Modelle. Häufig entsteht die Krankheit bereits im Jugendalter, da die Ausprägung durch genetische Prädisposition begünstigt wird. Der Vorteil: soziale Phobien sind sehr gut therapierbar.
Werden Sozialphobiker gezwungen, die für sie furchteinflößenden Situationen zu bewältigen, und versagen dann aus Angst, so verstärkt sich ihre Furcht vor der nächsten Situation noch mehr. Jede negative Erfahrung verschlimmert ihr Problem: Ein Teufelskreis entsteht. Als Resultat vermeiden Menschen mit dieser Angststörung oft immer ausgeprägter den Kontakt mit Anderen und enden in sozialer Isolation. Eine Begleiterkrankung sozialer Phobie kann auch die Flucht in Suchtmittel darstellen, da diese die Symptome mildern oder überdecken können. Zusätzlich leiden Betroffene bei Nicht-Behandlung und anhaltender Isolation oft
Zu den klassischen Störungsmerkmalen bei einer sozialen Phobie zählen Folgende:
Die Phobie äußert sich hauptsächlich durch die folgenden Symptome:
Körperliche Symptome:
Zusätzlich leiden Betroffene unter einem geringen Selbstwertgefühl und haben große Angst vor Zurückweisung und Kritik. Daraus resultiert ein Vermeidungsverhalten der angstauslösenden Situationen.
Die Angst kann sich entweder auf bestimmte Situationen beschränken (Sprechen vor Menschen, etc.), kann aber auch fast alle sozialen Situationen außerhalb der Familie betreffen.
Die Behandlung der sozialen Phobie entspricht, individuell angepasst, der Behandlung von Angststörungen allgemein.
Dabei werden Psychotherapie sowie einzel- und gruppentherapeutische Methoden mit komplementären Behandlungsverfahren wie unter anderem Kunst-, Sport-, Bewegungs- und Leibtherapie, Ergotherapie sowie Yoga und diversen Entspannungsverfahren kombiniert.
Ziel ist die Stärkung der sozialen Fähigkeiten, der bewusste Kontakt zu anderen Menschen und das Durchbrechen negativer Verhaltensmuster und Denkstrukturen, die ursächlich für die soziale Phobie sind.