Wie äußert sich eine Depression?
Jeder Mensch kennt dunkle und traurige Phasen. Unter normalen Umständen gehen diese vorüber, wenn die auslösenden Ereignisse (zum Beispiel starke Überlastung bei der Arbeit oder schwerwiegende Ereignisse wie der Verlust eines geliebten Menschen) ausreichend verarbeitet wurden. Bei einem Betroffenen mit Depression ist dies jedoch häufig nicht der Fall.
Bei einer Depression beherrschen meist die folgenden Gefühle den Alltag: gedrückte Stimmung, Trauer und Hoffnungs- bzw. Mutlosigkeit sowie das Gefühl von innerer Leere. Die Betroffenen leiden unter einer starken Antriebslosigkeit. Zusätzlich kann unter Umständen eine ständige Angst zum stetigen Begleiter werden. Die betroffenen Menschen werden geplagt von Sorgen und schweren Gedanken, wie Schuldgefühle oder Gedanken über die eigene Wertlosigkeit. Durch dieses seelische und körperliche Ungleichgewicht treten dann zusätzlich oft somatische Beschwerden auf. Darunter fallen Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Libidoverlust, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit sowie Magen- und Darmprobleme.
Über den Tag gibt es unterschiedliche Ausprägungszustände des depressiven Befindens. So geht es den Patienten morgens meist schlechter (das sogenannte Morgentief), als am Abend, wo sich die Stimmungslage unter Umständen leicht hebt.
Ursachen
Für Depressionen gibt es nicht nur eine einzige Ursache. Viele verschiedene Faktoren spielen bei ihrer Entstehung eine Rolle: z.B. kann eine genetische Prädisposition, also eine familiäre Vorbelastung bestehen, jedoch auch körperliche Faktoren, seelische Anspannungen, Stressreaktionen und Traumata sind häufige Auslöser. Alle diese Faktoren können einzeln oder auch in der Summe eine Rolle bei der Entwicklung einer Depression spielen, besonders wenn mehrere Aspekte gleichzeitig zusammenkommen.
Zusätzlich gibt es in der wissenschaftlichen Forschung verschiedene Ansätze, wie eine Depression erklärt werden kann. Einer dieser Ansätze beschäftigt sich mit neurochemischen Faktoren, also den Mechanismen, wie im menschlichen Gehirn Informationen, aber auch Gefühle verarbeitet werden. So wird angenommen, dass es im Gehirn der Betroffenen zu einem relativen Mangel an mehreren Hormonen bzw. Transmitterstoffen kommt, wobei sich die Theorie primär auf Noradrenalin und Serotonin bezieht.
Ein weiterer Ansatz beschreibt Veränderungen bei depressiven Personen im Hinblick auf den sogenannten circadianen Rhythmus, also wie sich der Tagesrhythmus bei einem Menschen bezüglich seiner Wach- und Schlafphasen, aber auch hinsichtlich seiner Hormonausschüttungen darstellt. So lassen sich unter anderem häufig eine verfrühte Cortisolausschüttung, Schlafstörungen oder tageszyklische Stimmungsschwankungen finden. Hier wird als Ursache der Lebensstil einer modernen Gesellschaft vermutet, so dass sich eine circadiane Rhythmusstörung über Veränderungen im Neurotransmittersystem auf die Entstehung und Aufrechterhaltung depressiver Symptome auswirkt.
In diesem Zusammenhang kann man feststellen, dass bei der Erkrankung Depression besonders der Faktor (negativer) Stress eine ausschlaggebende Rolle spielt. So ist davon auszugehen, dass bei sehr vielen der von Depression betroffenen Menschen vor der Erkrankung die Stressbelastung akut und über einen längeren Zeitraum erhöht war.
Diagnose und Therapie
Ausschlaggebend für die sichere Diagnostik ist ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Arzt und Patient. Viele Betroffene schämen sich für ihre vermeintliche Schwäche und suchen erst viel zu spät ihren Therapeuten auf. Dabei sind sie mit ihrem Leiden keineswegs alleine: Über vier Millionen Deutsche sind aktuell von Depressionen betroffen. Neben Herzinfarkt und Krebserkrankungen gehört die Depression zu den häufigsten Krankheitsbildern überhaupt. Wichtig ist, eine Depression frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Je weiter der Schweregrad der Erkrankung zunimmt, desto länger besteht das Leid der Betroffenen.
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