Die Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) ist eine komplexe, oft missverstandene psychische Störung und zählt zu den emotional-instabilen Persönlichkeitsstörungen. Sie stellt Betroffene wie auch ihr Umfeld vor besondere Herausforderungen.
Menschen, die von einer Borderline-Persönlichkeitsstörung betroffen sind, leben in einem ständigen Chaos und Gefühle von Verlassenheit, Scham und Leere sind häufige Symptome. Der emotionale Schmerz, extreme Wut und Depression sind extrem schwer zu bewältigen.
Gekennzeichnet durch Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen, starke Stimmungsschwankungen und impulsives Verhalten, ist das Leben mit BPS oft durch intensive emotionale Höhen und Tiefen geprägt.
Persönliche Beziehungen sind turbulent und oft nur von kurzer Dauer, da Menschen mit der Störung oft manipulativ und von unangemessener, unkontrollierbarer Wut erfüllt sind.
Es gibt verschiedene Theorien, warum manche Menschen die Borderline-Persönlichkeit entwickeln. Einige Experten sind der Meinung, dass die Störung eine Frage der Genetik ist, während andere glauben, dass der Gebrauch von Drogen und Alkohol zu BPD führt, weil die Substanzen den Serotoninspiegel im Gehirn senken. Andere glauben, dass es das Ergebnis einer schwierigen Kindheit und dysfunktionaler Familienbeziehungen ist.
Charakteristisch für die BPS ist ein geringes Selbstwertgefühl, das häufig mit Selbsthass und Schuldgefühlen einhergeht. Betroffene erleben Beziehungen oft konfliktreich: Sie schwanken zwischen Idealisierung und Abwertung anderer, was stabile Bindungen erschwert. Nicht selten nutzen sie dysfunktionale Bewältigungsstrategien wie selbstverletzendes Verhalten, um inneren Druck abzubauen. Hierbei handelt es sich meist nicht um Suizidabsichten, sondern um den Versuch, emotionale Spannungen zu lindern.
Merkmale von BPS können selbstzerstörerisches Verhalten, schlechtes Urteilsvermögen, verzerrtes Selbstbild und schlechte Impulskontrolle sein, was zu finanziellen Problemen und Instabilität in Jobs und Beziehungen führt.
Früher als schwer therapierbar angesehen, gibt es heute wirksame Ansätze wie die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) nach Marsha Linehan. Diese Methode kombiniert Achtsamkeitstechniken mit Strategien zur Emotionsregulation und Problemlösung. Ziel ist es, den Betroffenen zu helfen, funktionale Bewältigungsstrategien zu entwickeln und schädliches Verhalten zu reduzieren. Ergänzend können Psychopharmaka eingesetzt werden, insbesondere wenn komorbide Störungen wie Depressionen oder Ängste vorliegen.
Ein zentrales Problem ist die oft späte Diagnosestellung. Viele Betroffene suchen zunächst wegen Begleiterscheinungen wie Depressionen oder Suchterkrankungen Hilfe, sodass die zugrunde liegende Persönlichkeitsstörung unerkannt bleibt. Für eine erfolgreiche Therapie ist es jedoch entscheidend, alle Aspekte der Erkrankung zu berücksichtigen.
Die Behandlung von BPS erfordert Geduld, ein stabiles therapeutisches Umfeld und eine enge Zusammenarbeit zwischen Fachkräften und Patienten. Langfristig können Betroffene durch eine gezielte Therapie lernen, mit ihrer Störung besser umzugehen und ein erfüllteres Leben zu führen.
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