Wenn Herzrasen zum Problem wird

Leiden Sie häufig unter Herzrasen und kennen die Ursache nicht? Haben Sie verschiedene Begleitsymptome und möchten mögliche Gründe für das wiederkehrende Herzrasen finden? Wir zeigen auf, welche Ursachen es gibt und teilen dabei auch zwischen körperlichen und psychischen Gründen auf. Der Einfluss unserer psychischen Verfassung auf den Körper ist nicht zu unterschätzen. Erfahren Sie hier mehr darüber, woher Herzrasen kommen kann und wie man es behandelt!

 

Das Wichtigste vorab in Kürze

  • Herzrasen (Tachykardie) ist definiert als eine Herzfrequenz von über 100 Schlägen pro Minute.
  • Symptome können Schwitzen, Zittern, Atembeschwerden, Schwindel und Übelkeit umfassen.
  • Ursachen reichen von harmlosen Faktoren wie Stress bis zu ernsthaften Erkrankungen wie Herzrhythmusstörungen.
  • Behandlungsmöglichkeiten umfassen Medikamente, invasive Verfahren, Lebensstiländerungen und Stressmanagement.
  • Bei häufigem, anhaltendem oder von Begleitsymptomen begleitetem Herzrasen sollte ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.

Definition: Herzrasen

Herzrasen, medizinisch Tachykardie genannt, ist ein Zustand, bei dem die Herzfrequenz auf über 100 Schläge pro Minute ansteigt. Dies kann als Reaktion auf körperliche Anstrengung, Stress, Angst oder Freude auftreten. Herzrasen kann aber auch plötzlich und ohne erkennbaren Grund auftreten und wird dann oft als unangenehm empfunden.

Die Symptome von Herzrasen

Mit Herzrasen gehen einige Symptome einher, die auftreten können. Die Symptome können variieren, sind aber typischerweise mit dem hohen Puls und starkem Herzklopfen verbunden. Körperliche Begleitsymptome sind:

  • Plötzliches und starkes Schwitzen, besonders an Händen, Füßen und im Gesicht.
  • Zudem kann leichtes oder deutliches Zittern der Hände oder des ganzen Körpers auftreten.
  • Atembeschwerden: Schnellere Atmung (Tachypnoe), Gefühl von Kurzatmigkeit oder Atemnot, Seufzen oder tiefes Durchatmen
  • Kreislauf und Wahrnehmung:
    • Schwindel: Ein Gefühl von Benommenheit oder Schwanken kann auftreten.
    • Sehstörungen: Verschwommenes Sehen oder Lichtblitze vor den Augen sind möglich.
    • Ohrgeräusche: Manche Menschen nehmen ein Rauschen oder Klingeln in den Ohren wahr.
  • Kopf und Magen-Darm-Trakt:
    • Kopfschmerzen: Von leichtem Druckgefühl bis hin zu stärkeren Schmerzen.
    • Übelkeit: Ein flaues Gefühl im Magen oder sogar Brechreiz kann auftreten.
    • Mundtrockenheit: Das Gefühl eines trockenen Mundes ist nicht ungewöhnlich.

Neben den körperlichen Begleitsymptomen kann Herzrasen auch psychische Begleiterscheinungen auftreten. Herzrasen, insbesondere wenn man es sehr bewusst wahrnimmt, kann ein Gefühl der Nervosität und der inneren Unruhe hervorrufen. Auch Angstgefühle oder gar Panikattacken können durch Herzrasen entstehen, obwohl diese Symptome häufig in Wechselwirkung zueinander auftreten. Während man Herzrasen verspürt, ist es zunehmend schwerer, sich zu konzentrieren. Die Gründe für Herzrasen sind unterschiedlich und können sowohl körperliche als auch psychische Ursachen haben.

Die möglichen Ursachen von Herzrasen

Herzrasen kann durch verschiedene Ursachen einsetzen. Dabei unterscheiden wir in diesem Artikel zwischen körperlichen und psychischen Ursachen.

Hormonelle Faktoren

Auch hormonelle Veränderungen können Herzrasen begünstigen. Besonders häufig ist dies bei einer Schilddrüsenüberfunktion der Fall, bei der zu viele Schilddrüsenhormone produziert werden. Auch in den Wechseljahren oder während einer Schwangerschaft kann es zu Herzrasen kommen, was meist auf hormonelle Schwankungen oder ein erhöhtes Blutvolumen zurückzuführen ist.

Ernsthafte medizinische Ursachen von Herzrasen

In einigen Fällen kann Herzrasen ein Anzeichen für eine ernsthafte Erkrankung sein, insbesondere wenn es wiederholt oder plötzlich auftritt. Herzerkrankungen wie die koronare Herzkrankheit, Herzschwäche oder Herzklappenfehler können die Herzfrequenz erhöhen. Auch Herzmuskelentzündungen und verschiedene Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern gehören zu den möglichen Auslösern. Hier ist besondere Vorsicht geboten, da diese Erkrankungen häufig eine ärztliche Behandlung erfordern.

Weitere Erkrankungen, die zu Herzrasen führen können

Auch außerhalb des Herz-Kreislauf-Systems gibt es Erkrankungen, die zu Herzrasen führen können. Blutarmut (Anämie), Unterzuckerung bei Diabetes mellitus, Lungenembolie, starke allergische Reaktionen, Sepsis oder Infektionen wie Lungenentzündung sind weitere mögliche Ursachen.

Medikamente und Substanzen

Manchmal tritt Herzrasen als Nebenwirkung bestimmter Medikamente auf. Dazu gehören einige Antidepressiva, das Schilddrüsenhormon Levothyroxin (bei Überdosierung) und Antihistaminika. Auch Elektrolytstörungen, insbesondere ein Kaliummangel, können zu Tachykardien führen.

Obwohl viele Ursachen von Herzrasen harmlos sind, ist es wichtig, bei wiederholtem oder plötzlich auftretendem Herzrasen einen Arzt aufzusuchen. Eine gründliche Untersuchung, die in der Regel aus einem EKG, einem Langzeit-EKG und einem Herzultraschall besteht, ist notwendig, um die genaue Ursache festzustellen und eine geeignete Behandlung einzuleiten.

Herzrasen Psyche

Neben den körperlichen Faktoren, die zu Herzrasen führen können, gibt es auch psychische Faktoren. Diese spielen ebenfalls eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Herzrasen und sind oft eng mit emotionalen und stressbedingten Reaktionen verbunden.

Stress und Angst

Akuter Stress, wie er in belastenden Situationen auftritt, führt zur vermehrten Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin, was die Herzfrequenz erhöht. Chronischer Stress, wie bei einem Burnout, kann zu einer anhaltenden Überaktivierung des sympathischen Nervensystems führen, wodurch Herzrasen häufiger auftritt. Angststörungen, insbesondere Panikattacken, sind oft von Herzrasen begleitet, was einen Teufelskreis aus Angst und körperlicher Reaktion in Gang setzen kann.

Depressionen und traumatische Erfahrungen

Depressionen gehen häufig mit innerer Unruhe und Anspannung einher, was sich in einer erhöhten Herzfrequenz niederschlägt. Traumatische Erlebnisse, wie ein Herzinfarkt oder schwere Herzdiagnosen, können posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) auslösen, bei denen Herzrasen als Symptom auftritt. Auch eine übersteigerte Angst vor Herzproblemen, bekannt als Herzangststörung, kann nach traumatischen Ereignissen zu wiederholtem Herzrasen führen.

Emotionale Belastungen und psychosomatische Faktoren

Starke emotionale Reaktionen, etwa durch Trauer oder Beziehungskonflikte, können ebenfalls Herzrasen hervorrufen. Psychosomatische Reaktionen, bei denen sich psychische Belastungen in körperlichen Symptomen wie Herzrasen äußern, sind keine Seltenheit. Menschen, die eine übermäßige Fokussierung auf ihre Körperfunktionen haben, nehmen normale Veränderungen der Herzfrequenz oft als bedrohlich wahr, was wiederum Angst und Herzrasen verstärken kann.

Es ist wichtig, sowohl die psychischen als auch die körperlichen Aspekte bei der Behandlung von Herzrasen zu berücksichtigen. Eine Kombination aus medizinischer Abklärung, psychotherapeutischer Unterstützung und Entspannungstechniken kann helfen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Herzrasen: Was tun? – Behandlung von Herzrasen

Die Behandlung von Herzrasen hängt stark von der zugrunde liegenden Ursache ab und umfasst verschiedene Ansätze:

Medikamentöse Therapie

Je nach Diagnose kommen unterschiedliche Medikamente zum Einsatz:

  • Antiarrhythmika: Diese Medikamente regulieren die Erregungsbildung und -weiterleitung im Herzen und können Herzrasen verhindern.
  • Betablocker: Sie werden häufig bei Bluthochdruck und bestimmten Herzrhythmusstörungen eingesetzt.
  • ACE-Hemmer und Diuretika: Beide werden ebenfalls zur Behandlung von Bluthochdruck verwendet, der Herzrasen auslösen kann.
  • Thyreostatika: Bei einer Schilddrüsenüberfunktion, die Herzrasen verursacht, helfen diese Medikamente, die Hormonproduktion zu regulieren.
  • Invasive Verfahren

Wenn medikamentöse Behandlungen nicht ausreichen, können invasive Methoden notwendig sein:

    • Katheterablation: Dabei werden die Herzmuskelzellen, die das Herzrasen auslösen, durch Verödung ausgeschaltet.
    • Implantierter Defibrillator: Dieses Gerät erkennt gefährliche Herzrhythmusstörungen und beendet sie durch elektrische Stimulation.
  • Behandlung der Grunderkrankung

Oft muss die Primärerkrankung behandelt werden, um das Herzrasen langfristig zu kontrollieren. Dies kann beispielsweise eine Schilddrüsenüberfunktion oder eine Herzerkrankung betreffen.

Lebensstilveränderungen

Bei Herzrasen, das durch Faktoren wie Bluthochdruck oder koronare Herzkrankheit verursacht wird, können Änderungen im Lebensstil hilfreich sein:

  • Verzicht auf Nikotin
  • Gewichtsreduktion bei Übergewicht
  • Regelmäßige körperliche Aktivität
  • Mäßiger Alkoholkonsum
  • Gesunde Ernährung
  • Stressmanagement
  • Bei stressbedingtem Herzrasen können Entspannungstechniken wie progressive Muskelrelaxation oder Meditation unterstützend wirken.
  • Auch die psychologische Aufarbeitung der Stressursachen kann zu langfristigem Erfolg führen.

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Notfallmaßnahmen

In akuten Fällen von anhaltendem, unkontrolliertem Herzrasen oder bei Bewusstlosigkeit ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich. In lebensbedrohlichen Situationen kann eine Herzdruckmassage oder der Einsatz eines automatisierten externen Defibrillators (AED) lebensrettend sein.

Herzrasen nachts

Herzrasen in der Nacht ist besonders unangenehm. Man schreckt aus dem Schlaf hoch und findet sich mit pochendem Herzen und Schweißausbrüchen wieder. Mögliche Ursachen für Herzrasen in der Nacht sind den allgemeinen Ursachen ähnlich. In der Regel ist das Herzrasen harmlos und verfliegt nach kurzer Zeit wieder.

Hier sind Tipps, die gegen nächtliches Herzrasen helfen können:

  • Medikamentöse Behandlung
  • Regelmäßiger Tag-Nacht-Rhythmus
  • Genügend Bewegung am Tag
  • Blutzucker erhöhen
  • Blutdruck senken
  • Entspannung bei Angst, innerer Unruhe und Stress

Wann wird Herzrasen gefährlich?

Tachykardie kann in bestimmten Situationen gefährlich werden und sollte ärztlich abgeklärt werden, insbesondere wenn folgende Faktoren auftreten:

Häufigkeit und Dauer:

  • Wenn das Herzrasen häufig und ohne erkennbaren Grund auftritt.
  • Wenn die Episoden länger andauern und nicht von selbst aufhören.

Begleitsymptome:

Wenn zusätzliche Symptome wie Atemnot, Brustschmerzen, Schwindel, Ohnmachtsgefühl oder Übelkeit auftreten.

Vorerkrankungen:

  • Bei Personen mit bekannten Herzerkrankungen oder Risikofaktoren für Herzprobleme.
  • Bei Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern, da diese das Risiko für Blutgerinnsel und Schlaganfall erhöhen.

Art der Herzrhythmusstörung:

Ventrikuläre Tachykardien, die in den Herzkammern entstehen, gelten als gefährliche Form von Herzrasen und können zu lebensbedrohlichem Kammerflimmern führen.

Auslöser des Herzrasens:

Wenn das Herzrasen ohne erkennbaren Grund oder in Ruhe auftritt.

Einschränkungen im Alltag:

Wenn das Herzrasen die Arbeits- oder Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt oder zu Ohnmachtsanfällen führt.

Wichtig zu wissen ist, dass nicht jedes Herzrasen gefährlich ist. Gutartiges Herzrasen, auch Tachykardie genannt, kann zwar unangenehm sein, ist aber oft harmlos. Dennoch sollte Herzrasen, insbesondere wenn es wiederholt auftritt, von einem Arzt abgeklärt werden, um ernsthafte Ursachen auszuschließen und gegebenenfalls eine geeignete Behandlung einzuleiten.

Leiden Sie an Herzrasen und glauben, die Ursachen liegen bei Stress, Angst und innerer Unruhe? Dann gibt es Hilfe und einen Ausweg! Die LIMES Schlosskliniken unterstützen Sie mit einem hochindividuellen und ganzheitlichen Behandlungskonzept für die Ursachen Ihres Herzrasens. Rufen Sie uns gerne an: 03996 140490.

Fazit – Holen Sie sich professionelle Hilfe!

Herzrasen ist ein häufiges Symptom mit vielfältigen Ursachen, das von harmlosen Auslösern bis hin zu ernsthaften Erkrankungen reichen kann. Während gelegentliches Herzrasen oft unbedenklich ist, sollte wiederholtes oder plötzlich auftretendes Herzrasen ärztlich abgeklärt werden. Eine gründliche Diagnose ist wichtig, um die zugrunde liegende Ursache zu identifizieren und eine angemessene Behandlung einzuleiten. Diese kann je nach Ursache medikamentöse Therapien, Lebensstiländerungen oder psychologische Unterstützung umfassen. Zögern Sie deshalb nicht, sich an unsere Spezialisten der LIMES Schlosskliniken zu wenden. Durch speziell auf Sie abgestimmte Therapien und ein individuelles Behandlungskonzept gelingt es uns gemeinsam, wirkungsvolle Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Melden Sie sich bei uns, unser Team ist jederzeit für Sie da!

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Kategorien: Burnout Depressionen

Dr. med. Kjell R. Brolund-Spaether
Ärztlicher Direktor und Chefarzt Dr. med. Kjell R. Brolund-Spaether
Dr. med. Kjell R. Brolund-Spaether ist renommierter Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, bei dem stets der Mensch im Mittelpunkt steht: Dank seiner individuell abgestimmten, ganzheitlichen Behandlungspläne verbessert und personalisiert er die psychiatrische Versorgung kontinuierlich. Seine umfassende Expertise in der psychotherapeutischen und medikamentengestützten Behandlung erlangte er durch sein Studium der Humanmedizin an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel, spezialisierte Weiterbildungen sowie seine langjährige Erfahrung in führenden Positionen. Seit 2019 ist Dr. med. Brolund-Spaether als Chefarzt und seit 2023 als Ärztlicher Direktor der LIMES Schlosskliniken AG tätig. 2024 trat er unserem Vorstand bei.

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