Burnout kann sich in sehr unterschiedlichen und individuellen Symptomen äußern. Trotzdem gibt es zentrale Themen, die von allen Betroffenen in ähnlicher Weise formuliert werden: Besonders eine tiefe Erschöpfung und Episoden von Gefühllosigkeit bzw. innere Leere oder Schlafstörungen werden häufig berichtet. Aber auch anhaltende Schlafstörungen oder verschiedene körperliche Symptome fallen zunächst auf. Dabei beginnt ein Burnout zumeist schleichend und erwächst aus den individuellen Lebensumständen des Patienten. Negativer Stress, ein Leben auf der Überholspur und unter ständiger Belastung, hoher sozialer, finanzieller oder familiärer Druck, schlechte Ernährungsgewohnheiten, ständige Erreichbarkeit und das Gefühl nie völlig abschalten zu dürfen – das sind einige der Ursachen, die auf kurz oder lang den Körper und die Seele aus dem Gleichgewicht bringen können.
Oft sind die ersten auffallenden Symptome ständige Schlafstörungen, Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Betroffene berichten von anhaltenden Erschöpfungszuständen, die sie immer mehr daran hindern, ihr alltägliches (Arbeits-) Pensum zu verrichten. Gleichzeitig haben sie das Gefühl, immer mehr Ruhe und längere Pausen zu benötigen, um sich regenerieren zu können. Jedoch hält dann nach Phasen der Entspannung der eigene „Akku“ nicht mehr so lange wie gewohnt. Hat man sich beispielsweise früher nach einem Wochenende fit für die nächste Woche gefühlt, so dauert es jetzt wesentlich länger, dieses Befinden zu erreichen. Es fällt immer schwerer, die eigene Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig fehlt die Möglichkeit abzuschalten und schließlich gibt es keinen „Rückzugsort“ bzw. keine „Rückzugszeit“ zur Entspannung von Körper und Seele mehr.
Das Resultat: Körper und Seele geraten aus dem Gleichgewicht, die Leistungsfähigkeit nimmt ab. Am Arbeitsplatz schleichen sich aus Konzentrationsmangel Fehler ein. Der Erfolg bleibt zunehmend aus. Kollegen und Vorgesetzte reagieren eventuell mit Ablehnung oder Unverständnis. Um dies auszugleichen, strengt sich der Betroffene immer mehr an, vertieft dadurch aber nur seinen Erschöpfungszustand. Beim Betroffenen kann dies Ängste auslösen, die oftmals mit Verhaltensänderungen einhergehen. Gefühle von Trauer, Wut oder Verzweiflung auch bei kleinen Hürden, die früher einfach zu meistern gewesen sind, können sich einschleichen: Die emotionale und körperliche Belastungsfähigkeit nimmt stark ab.
Bleibt ein solcher Zustand über längere Zeit unbehandelt, entwickelt sich daraus häufig eine Depression. Burnout lässt sich somit auch als eine mögliche Vorstufe zu einer klinisch auffälligen Depressionserkrankung bezeichnen.
Häufig werden in diesem Zustand auch körperliche Beschwerden, die in Zusammenhang mit dem Burnout-Syndrom stehen, als normale medizinische Probleme fehlinterpretiert und nach somatisch nachzuweisenden Ursachen gesucht, die sich dann aber nicht finden lassen. Dazu können stressbedingte Kopf- und Rückenschmerzen, Zahnschmerzen, Verdauungsprobleme, Schwindel, Tinnitus, Herzrasen sowie Schlafstörungen gehören.
Um diese Aspekte genau einschätzen zu können, muss auch gezielt nach möglichen somatischen Ursachen gesucht werden. So könnte beispielsweise eine Schilddrüsenerkrankung für die Müdigkeit und die Abgeschlagenheit verantwortlich sein. Aber auch chronische Entzündungen können den Körper in seiner Leistungsfähigkeit schwächen. Deshalb gilt: Zunächst müssen organische Ursachen für die Symptome ausgeschlossen werden. Dann helfen standardisierte Tests zum Beispiel in Form von Fragebögen und speziellen Interviews, die Beschwerden genauer einzuordnen.